Wie finanzieren Sie Ihr Startup?

Ohne genügend finanzielle Ressourcen kann auch die beste Geschäftsidee nicht zünden. Daher ist es wichtig, sich im Voraus über den Kapitalbedarf des Startups und die Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren. Vor allem Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer haben es in der Regel schwer, die Finanzierung der Firma zu sichern. Oftmals reichen die eigenen Mittel nicht aus und die Finanzierung durch Familie/Freunde ist heikel, denn schliesslich ist nicht jedes Startup erfolgreich. Dennoch bieten sich verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung.

Gründungsphase

In der Schweiz gibt es im Unterschied zu anderen Staaten kaum direkte Förderbeiträge für Startups in der Gründungsphase. Stattdessen konzentriert sich der Bund auf die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen – insbesondere durch den Aufbau von Netzwerken oder durch Steuererleichterungen. Auch die Kantone bieten grundsätzlich keine direkte Finanzierung von Existenzgründern, unterstützen diese jedoch beispielsweise durch die Gewährung von Bürgschaften oder die Bezuschussung von Gründungszentren und Technoparks. Folgende Finanzierungsquellen könnten in der Gründungsphase für Sie interessant sein:



Ferner können die Wirtschaftsförderungen der Kantone angefragt werden.


Aufbauphase

Nach der erfolgreichen Erstfinanzierung öffnen sich weitere Finanzierungsquellen – typischerweise Business Angels, Venture Capitalists und Mezzanine-Finanzierung. Eine interessante Alternative bietet das relativ junge Crowdfunding.


Business Angels und Venture Capitalists investieren typischerweise in einen Bereich, den sie aus eigener Erfahrung kennen. Neben Geld bringen sie somit auch Fachexpertise mit. Allerdings ist ihr Engagement jedoch oftmals in der Höhe beschränkt und zielt besonders auf sehr wachstumsstarke Unternehmen ab. Interessante Eintrittsmöglichkeiten bieten die etablierten Netzwerke für Business Angels:


Da es Venture Capitalists oftmals um Eigenkapitalfinanzierung geht, sollten sich Jungunternehmer jedoch fragen, inwieweit sie bereit sind, Teilhaber im Unternehmen zu akzeptieren oder gar die Kontrollmehrheit abzugeben. Zudem sollte sich der Jungunternehmer bewusst sein, dass Venture Capitalists in der Regel einen Exit, das heisst einen Verkauf des Unternehmens, nach einigen Jahren anstreben.


Beim Mezzanine Capital handelt es sich um eine Mischform aus Fremd- und Eigenkapital. Rechtlich als Fremdkapital behandelt, ist es im Rang gegenüber anderen Gläubigern, wie beispielsweise Lieferanten, zurückgestellt. Die Mezzanine-Kapitalgeber sprechen das Kapital beispielsweise in Form von langfristigen Krediten und verlangen zusätzlich zum Zins einen erfolgsabhängigen Anteil. Möglich sind auch Wandel- oder Optionsanleihen, die dem Mezzanine-Kapitalgeber die Möglichkeit geben, das Darlehen in Eigenkapital umzuwandeln. Diese Finanzierungsform wird von zahlreichen Banken angeboten.


Das Crowdfunding ist eine relativ junge, alternative Finanzierungsform. Die Kommunikation zwischen Geldgeber und -nehmer wird über eine Internetplattform realisiert. Der Geldnehmer wirbt auf dieser Plattform öffentlich für die Finanzierung seines Projekts; die Finanzierung erfolgt von einer grossen Anzahl einzelner Investoren, den sogenannten Crowdfundern. Die Finanzierung kann als Eigenkapital- oder Fremdkapitalinvestment ausgestaltet sein. Der Schwerpunkt bei den spezialisierten Crowdfunding-Seiten liegt oftmals im Sozial- und Kulturbereich. Dennoch gibt es bereits interessante Plattformen, die sich auf KMU spezialisiert haben:



Wachstumsphase

Bis zum Erreichen der Wachstumsphase hat der Entrepreneur schon einige Finanzierungsrunden durchlaufen. Doch mal eben zur Hausbank des Vertrauens und einen bezahlbaren Kredit einsacken wird nur in den wenigsten Fällen möglich sein. Oftmals hat der Gründer immer noch keine notwendigen Sicherheiten, so dass Banken in der Kreditvergabe eher zurückhaltend sind und hohe Risikoprämie verlangen.
Bürgschaft

Mit einer Bürgschaft sind die Aussichten deutlich besser. Sie eignet sich insbesondere für die Lücke zwischen Startup-Finanzierung und regulären Firmenkrediten für KMU. Die Bürgschaft sichert die Forderung, indem neben dem Schuldner auch der Bürge für die Erfüllung der Schuld einsteht. Eine schweizweit verfügbare und branchenunabhängige Anlaufstelle ist die kantonale Standortförderung.


Leasing
Als Alternative zur Aufnahme von Fremdkapital eignet sich zudem das Investitionsgüter-Leasing an. Dabei stellt die Leasinggesellschaft dem Startup die Anlagen gegen eine monatliche Gebühr zur Verfügung. So muss das Startup den Kaufbetrag nicht als Ganzes zum Beginn seiner Tätigkeit, sondern über die Laufzeit des Vertrags aufbringen. Das Eigentum verbleibt in diesem Fall bei der Leasingfirma, wobei oftmals auch eine Kaufoption in den Leasingvertrag eingebaut ist.


Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Finanzierung finden Sie unter kmu.admin.ch.